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30.11.2022

Teller statt Tonne – Wir leben Nachhaltigkeit: Projekttag der Meisteranwärterinnen und Meisteranwärter der Hauswirtschaft

Gerade zur Weihnachtszeit steigt der Konsum an Produkten und Lebensmitteln. Jahr für Jahr fallen dabei auch viele Tonnen Abfall an. Grund genug sich zu fragen, wie man – nicht nur an Weihnachten – umweltfreundlich und nachhaltig einkaufen und kochen kann.

Mit den Themen Lebensmittelverschwendung, Müllvermeidung und Upcycling beschäftigen sich die angehenden Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft des aktuellen Vorbereitungslehrgangs in Oberfranken im Rahmen des Qualifikationsschwerpunkts "Verpflegung, Speisenzubereitung und Service". Unter dem Motto "Teller statt Tonne – Wir leben Nachhaltigkeit" haben sie nun während eines Projekttages Jugendliche für diese Themen sensibilisiert und den Beruf der Hauswirtschaft vorgestellt.

Der Projekttag fand mit den Schülerinnen und Schülern der 7. Klasse der Johannes-Kepler-Realschule im Bayreuther Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten statt. Schon Kinder und Jugendliche können selbst aktiv werden und das Konsum- und Ernährungsverhalten in der Familie mit beeinflussen. An einer Station erfuhren die Jugendlichen beispielsweise, wie man gesunde Snacks aus regionalen und saisonalen Zutaten zubereitet. Dabei fanden auch Lebensmittel Verwendung, die nicht mehr "taufrisch" aussahen.

An einer weiteren Station widmeten sich die Schülerinnen und Schüler dem Upcycling. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wurden ausrangierte T-Shirts zu Einkaufsbeuteln umfunktioniert und je nach Geschmack noch mit "vermeintlichem" Müll wie Plastikdeckeln, Dosenverschlüssen und Bändchen verziert.

Bei der Müllstation wurde anschaulich dargestellt, wie viel Plastikmüll pro Woche und Person anfällt. Die Schülerinnen und Schüler konnten verschiedene Verpackungen sortieren, was gar nicht so einfach war – schließlich wissen die wenigsten, dass der verschmutzte Pizzakarton vom Lieferdienst in den Restmüll und nicht in den Papiermüll gehört.

Anhand verschiedener Apps zeigten die Meisteranwärterinnen und -anwärter den Jugendlichen, wie man mit digitaler Hilfe Lebensmittel, die ansonsten im Müll gelandet wären, unkompliziert retten kann. Auch Saisonkalender helfen zu erkennen, welche Obst- und Gemüsesorten aktuell Saison haben und somit nicht nur nahr- und schmackhaft, sondern im Sinne kurzer Transportwege auch klimaschonend sind.

Mit den verschiedenen Stationen machten die Meisteranwärterinnen und Meisteranwärter deutlich, wie vielseitig der Beruf der Hauswirtschaft ist. Je nach Einsatzbereich können angehende Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter verschiedene Schwerpunkte setzen. Neben Küchen-, Haushalts- und Textilpraxis stehen zum Beispiel auch Ernährungslehre, Familie und Soziales oder Unternehmensführung und Finanzmanagement auf dem Stundenplan.

Hintergrund

Für die Fortbildung zur Meisterin bzw. zum Meister der Hauswirtschaft sind in Bayern die Bezirksregierungen zuständig. Der aktuelle Vorbereitungslehrgang zum/zur Meister/in der Hauswirtschaft in Oberfranken läuft noch bis April 2024.

Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft zeichnen sich durch unternehmerisches Denken und Handeln aus. Sie haben das Rüstzeug, Leitungsfunktionen in hauswirtschaftlichen Betrieben unterschiedlicher Strukturen zu übernehmen. Sie arbeiten kunden- und qualitätsorientiert und geben ihr Wissen als Ausbilderin oder Ausbilder an den Berufsnachwuchs weiter.

Der nächste Vorbereitungslehrgang zum/zur Meister/in der Hauswirtschaft startet im Herbst 2024. Interessierte können sich bereits jetzt beraten und vormerken lassen. Informationen finden Sie unter Meister/in der Hauswirtschaft; Beantragung der Zulassung zur Meisterprüfung

Mädchen und Jungen mit Schürze stehen in einer Küche und bereiten mit Schüsseln und Schneebesen eine Mahlzeit zu
© Christina Kortschack, Anwärterin im Vorbereitungslehrgang
Schülerinnen und Schüler der Johannes-Kepler-Realschule lernten beim Projekttag, wie man mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln leckere Snacks zubereitet.