Bürgerenergiepreis Oberfranken 2020
Auch im Jahr 2020 konnte der Bürgerenergiepreis des Bayernwerkes und der Regierung von Oberfranken an drei Preisträger vergeben werden. Anders als in den letzten Jahren fand vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die Preisverleihung nicht in einer zentralen Veranstaltung in der Regierung statt, sondern Regierungsvizepräsident Thomas Engel und der Leiter des Kommunalmanagements der Bayernwerk AG Karl Krapf übergaben die Bürgerenergiepreise den Preisträgern vor Ort.
Preisträger
Die drei Preisträger des Jahres 2020 sind:
- die Ministranten Ahorntal
- Herr Thilo Trautner, Pottenstein und
- der FC Haarbrücken, Neustadt b. Coburg.
Die Ministranten aus den Kirchgemeinden Volsbach, Oberailsdorf und Poppendorf haben sich gemeinsam mit ihrem Pfarrer Dr. Matthew Anyanwu mit der Klima- und Energiewende beschäftigt. Sie erarbeiteten, konstruierten und bauten einen intelligenten Energieknoten. Das Projekt beinhaltet den Aufbau eines autarken, durch erneuerbare Energie gespeisten Gleichstromnetzes, das Strom durch Solarpanele erzeugt, in einem Batteriespeicher puffert und anschließend an Verbraucher abgibt. Der intelligente Energieknoten soll als Geschenk eine weite Reise antreten – er wird den Pfarrer in sein Heimatland Nigeria begleiten und dort einem Kindergarten zur Verfügung gestellt.
Thilo Trautner aus Pottenstein erhielt den Bürgerenergiepreis für die energetische Sanierung eines in den 80er Jahren erbauten Einfamilienhauses zu einem Plusenergiehaus. Neben umfangreichen Dämm-Maßnahmen an Außenwand, Dach und Kellerdecke wurde im Garten ein Deger Tracker mit 25 m2 Photovoltaikplatten, der sich nach der Sonne ausrichtet, sowie ein 10kWh Lithiumspeicher errichtet, die das Haus mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen. Eine PV-Dachanlage ergänzt die Stromver-sorgung. Bei der energetischen Sanierung wurde auch die alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt. Die Fenster erhielten eine 3fach-Verglasung; eine dezentrale Lüftungsanlage versorgt das ganze Haus mit Frischluft.
Der FC Haarbrücken hat sich zum Ziel gesetzt, der erste klimaneutrale Sportverein in der Region zu werden. In einem ersten Schritt wurde das Heizen sowie die Warmwasserbereitung für das Vereinsheim mit Fernwärme umgesetzt, dazu wurde eine 110 Meter lange Fernwärmeleitung von der benachbarten Biogasanlage bis zum Sportheim verlegt. Die gesamte Planung und Umsetzung erfolgte durch den ehrenamtlichen Einsatz vieler Vereinsmitglieder. Zur Energieeinsparung wurden alle Leuchtmittel durch LED-Leuchtstoffröhren und -spots ersetzt, zudem erfolgte der Einbau von Smart-Home-Thermostaten an den Heizkörpern. Darüber hinaus wird die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Vereinsheims umgesetzt.
Regierungsvizepräsident Thomas Engel hob hervor, dass sich alle Preisträger intensiv mit den Themen Energiewende, Klimaschutz und Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben. Diese Themen haben – auch trotz der Corona-Krise – nach wie vor allergrößte Bedeutung für unsere Zukunft. Die Botschaft hinter dem Bürgerenergiepreis lautet: "Energiewende und Klimaschutz fängt bei uns allen an" und "jeder kann etwas tun". Alle drei Projekte haben, auch wenn sie im Einzelnen unterschiedlich ausgerichtet sind, Vorbildcharakter.