Weihnachtlicher Schriftzug am Regierungsgebäude mit Deko
© Benjamin Böhm, Regierung von Oberfranken

Weihnachts- und Neujahrsgruß des Regierungspräsidenten von Oberfranken Florian Luderschmid


Liebe Oberfränkinnen und Oberfranken,

"Winter is coming – Der Winter naht". Fans der Kultserie "Game of Thrones" verbinden mit diesem Satz den Anbruch dunkler Zeiten: seid vorsichtig, seid wachsam, seid auf kältere Zeiten vorbereitet.

Haben Sie auch das Gefühl, dass die Welt im Jahr 2024 dem "Winter" ein Stück nähergekommen ist? Der Krieg in der Ukraine dauert nunmehr mehr als 1.000 Tage. Der Flächenbrand im Nahen Osten weitet sich aus – ob der Sturz des menschenverachtenden Assad-Regimes hier ein Hoffnungsschimmer sein kann, bleibt ungewiss. Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA lässt eine Belastung der transatlantischen Beziehungen befürchten. In unserem Land grölen wieder viel zu viele "Deutschland den Deutschen". Dies und manches mehr geschieht vor dem Hintergrund zunehmender Anomalien und Katastrophen aufgrund der unbestreitbaren Folgen des Klimawandels.

Doch auch das zwischenmenschliche Klima bereitet Sorge. Schon alltägliche Kommunikation lässt immer häufiger ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander vermissen. Dies gilt in der realen Welt leider gleichermaßen, wie in den sogenannten „Sozialen Medien“.

Wenn es "Winter" wird, muss man zusammenrücken und einander beistehen. Unzählige Begegnungen der letzten zwölf Monate zeigen mir, dass wir in Oberfranken dem „Winter“ starke Zeichen des Aufbruchs, des Zusammenhalts und des Mutes entgegensetzen: Die Schülerinnen und Schüler, die mit tollen Ideen und viel Grips herausragende Arbeiten bei "Jugend forscht" präsentierten; junge Menschen, die sich als frisch gebackene Meisterinnen und Meister der Landwirtschaft bewusst für eine grüne Zukunft entschieden; die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, an deren Seite ich beim Bezirksleistungsmarsch eine leise Ahnung davon gewann, was sie alles wissen und können müssen, um ihren unschätzbaren Dienst für die Sicherheit der Menschen zu leisten; die hoch motivierten Sängerinnen und Sänger des Zamirchors, mit denen ich beim Friedenskonzert in Bamberg gemeinsam musizieren durfte; die Fluthelferinnen und Fluthelfer aus Oberfranken, die sich bis an die Grenzen der eigenen Kraft bei der Bewältigung der Flutkatastrophe 2024 in Bayern einsetzten. Sie und viele andere, die an ihrem Platz im Beruf und im Ehrenamt für eine gedeihliche Zukunft eintreten, sind die Pfunde, mit denen Oberfranken wuchern kann.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wurde auch im zurückliegenden Jahr viel in und für Oberfranken bewegt. Zum Beispiel im Energiesektor: Rund ein Viertel aller Windräder im Freistaat stehen in Oberfranken. Die ZukunftsEnergie Nordostbayern – kurz: ZENOB – mit Sitz in Wunsiedel ist schon länger wichtiger Player beim Auf- und Ausbau einer klimaneutralen Energieversorgung und nunmehr auch am bisher größten Batteriespeicher Deutschlands in Arzberg beteiligt. Der kürzlich erfolgte Baustart eines Wasserstoffkreislaufs im Bosch-Werk in Bamberg setzt ein Ausrufezeichen für die Innovationskraft unserer Region.

Weihnachtsbaum 2024"Die Welt ist nicht verloren", so singt der Chor der Engel in einem modernen Weihnachtslied. Aus der wunderbaren Weihnachtsbotschaft dürfen wir Hoffnung und Zuversicht schöpfen: „the Winter isn’t coming“, nein, es muss nicht "Winter" werden in dieser Welt. Einander zuhören, Respekt und gegenseitiges Verständnis, Vertrauen, Tatkraft und Kompromissbereitschaft, dazu eine Kultur der Wertschätzung und Anerkennung – wären das nicht gute Zutaten für das neue Jahr, um gemeinsam für ein erfolgreiches Oberfranken weiter zu ringen? Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen der Regierung und aller Behörden in Oberfranken, der kommunalen Familie und den vielen ehrenamtlich Engagierten, dass sie sich auch in turbulenten Zeiten in den Dienst für unseren Regierungsbezirk und dessen Zukunft stellen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute, Glück, Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen für das Jahr 2025.


Florian Luderschmid
Regierungspräsident von Oberfranken