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16.05.2021Gemeinsame Gedenkgottesdienste der Nachbarregionen Oberfranken, Sachsen und Tschechien anlässlich der Corona-Pandemie
Im Gedenken an die Opfer und Leidtragenden der Pandemie und gleichzeitig als Ausdruck des Danks für den großen länderübergreifenden Zusammenhalt in den Regionen Karlsbad in Tschechien, den Landkreisen Erzgebirge und Vogtland in Sachsen sowie in Stadt und Landkreis Hof und Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge in Oberfranken fanden in den beteiligten Regionen zeitgleich Gottesdienste statt.
Der Kirchenkreis Bayreuth, die Erzdiözese Bamberg und die Regierung von Oberfranken haben in der Kirche St. Michaelis in Hof eine gemeinsame ökumenische Andacht ausgerichtet.
Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner hob hervor, in welch besonderen Zeiten wir leben: "Der Anstoß für diese drei Gottesdienste kam aus Tschechien, dem säkularsten Land Europas. Dieser Gottesdienst ermöglicht nun, dass Staat und Kirche gemeinsam die Toten und ihre Familien Gott anbefehlen und dass sie Gott für das danken, was im Miteinander aller hilfreichen Kräfte an Krisenbewältigung gelungen ist." Mit Blick auf die vielen Opfer und Leidtragenden in der Region bedachte Domkapitular Prof. Dr. Elmar Koziel in seiner Predigt, was auch in dieser Lage Trost und Halt geben kann.
Bewegt und gleichzeitig dankbar zeigte sich die Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, angesichts der großen Hilfsbereitschaft auf allen Seiten: "Wir wollen der Opfer, die diese Pandemie gefordert hat, gedenken und gleichzeitig den Menschen danken, die in unermüdlichem Einsatz und mit selbstlosem Engagement unser Gemeinwesen in der Krise aufrechterhalten und zur Pandemiebekämpfung beitragen. Mit dem gemeinsamen Gedenken setzen wir ein Zeichen der Verbundenheit und guten Zusammenarbeit. Wir können uns auf die gegenseitige Unterstützung der Nachbarregionen verlassen und sind dankbar, dass uns das länderübergreifende Miteinander auch in schweren Zeiten trägt."
Bei der parallel stattfindenden ökumenischen Andacht mit Vertretern der sächsischen Landkreise Erzgebirge und Vogtland in Bad Brambach beteiligte sich auch die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar. Auf tschechischer Seite nahm Hejtman Petr Kulhánek an einer Totenmesse in Karlsbad teil. Damit war am gemeinsamen länderübergreifenden Gedenken ein Großteil des Gebiets der EUREGIO EGRENSIS beteiligt.
Regierungspräsidentin Piwernetz: "Jetzt, da wir mit den Fortschritten beim Impfen und durch umfassende Testmöglichkeiten allmählich wieder mehr Normalität wagen können, ist ein guter Zeitpunkt, sich zu besinnen und die länderübergreifende Verbundenheit herauszustellen. Gemeinsam mit der Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, habe ich daher die Initiative von Hejtman Petr Kulhánek für ein gemeinsames Gedenken sehr gern aufgegriffen."
Dass man auch in Zeiten der Pandemie länderübergreifend gemeinsam viel erreichen kann, durften die beteiligten Regionen in den zurückliegenden Monaten erfahren. Der Schutz der Gesundheit in dem zum Teil sehr dynamischen Infektionsgeschehen erforderte zeitweise strenge Einreisebeschränkungen und konsequente Kontrollen an den Grenzübergängen. Das führte mitunter zu deutlichen Einschränkungen im täglichen Leben zwischen den vielfältig miteinander verwobenen Nachbarregionen. Gemeinsam galt es, einen Ausgleich zwischen Infektionsschutz einerseits und pflegerischer und medizinischer Versorgung bzw. den Interessen von Wirtschaft und Industrie andererseits zu finden. So profitierten zum Beispiel von den unkomplizierten und kostenlosen Testmöglichkeiten am Grenzübergang Schirnding die Grenzpendler nach Tschechien ebenso wie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Tschechien, die in hiesigen (systemrelevanten) Betrieben oder im Gesundheits- und Pflegebereich tätig sind. Zeitweise waren in Schirnding bis zu vier Teststraßen eingesetzt mit rund 1.500 Tests pro Tag.
Hintergrund
Seit Beginn der Pandemie haben sich laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland 3.577.040 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Ein Großteil davon, rund 3.259.000 Menschen, gilt glücklicherweise wieder als genesen. Aber auch 85.848 Todesfälle sind deutschlandweit bislang zu verzeichnen. In Bayern gibt es bislang 622.709 Corona-Fälle, davon in Oberfranken insgesamt 54.578. 14.552 Menschen sind bayernweit, 1.605 Menschen in Oberfranken an oder mit SARS-CoV-2 verstorben. (Stand: 14.5.2021)