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15.12.2021Weihnachts- und Neujahrsgruß der Regierungspräsidentin von Oberfranken Heidrun Piwernetz
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Advent mit stimmungsvollen Weihnachtsmärkten, dem Duft von gebrannten Mandeln und Punsch, mit Weihnachtsfeiern im Kreis der Kolleginnen und Kollegen – kann so auch im zweiten Corona-Winter nicht stattfinden. Damit können wir im Zweifel umgehen. Viel schlimmer sind die vollen Intensivstationen. Aktuell müssen in den Krankenhäusern sogar alle planbaren Operationen abgesagt werden. Dabei hatten wir uns im Sommer schon über schrittweise Öffnungen und viele Erleichterungen gefreut. Von verdienten Kommunalpolitikerinnen und -politikern, die zäh und erfolgreich für ihre Regionen gekämpft haben, konnten wir uns, lange nach der Kommunalwahl, verabschieden. Kultur konnten wir in Präsenz genießen, etwa die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth, die Festspiele auf der Luisenburg in Wunsiedel und auf der Festung Rosenberg in Kronach. Und über neue künstlerische Glanzlichter staunen, wie den Konzertsaal im Haus Marteau des Bezirks Oberfranken.
Corona hat das gesamte Leben tiefgreifend verändert. Jeder von uns erlebt die Pandemie als erheblichen Einschnitt. Seit deren Beginn sind wir gezwungen, uns ständig auf neue Umstände einzustellen und für notwendige Veränderungen bereit zu sein.
Eine Haltung, die wir auf der anderen Seite beispielsweise auch für mehr Klima- und Umweltschutz dringend brauchen. In Oberfranken ist übrigens die ganze Themenvielfalt der Energieversorgung von morgen schon heute konkret greifbar. Dass Oberfranken auf einem guten Weg zur Deckung des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien ist, zeigen schon die vielen Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Im Wunsiedler Energiepark entsteht eine der größten Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff in ganz Deutschland, an der Universität Bayreuth das Bayerische Zentrum für Batterietechnik. Und im Bereich der Mobilität läuft inzwischen sogar eine Vorstudie zum autonomen Zugverkehr auf der Wiesenttalstrecke. Nur einige wenige Beispiele für nachhaltige Innovationspower made in Oberfranken!
Eine Generationenaufgabe ist die Sicherung unserer Wasserversorgung. In Oberfranken wird das Trinkwasser zu 80 Prozent aus Grundwasser gewonnen. Aufgrund des Klimawandels lässt die Grundwasserneubildung stark nach. Zusammen mit der Wasser- und der Landwirtschaft, der Wissenschaft, den Kommunen und Behörden sind wir alle gefordert, zukunftsfähige Lösungen für unsere Wasserversorgung zu finden und umzusetzen.
Im Rahmen unserer Aufgaben wollen wir zum konstruktiven Dialog zwischen Akteuren des Klima- und Naturschutzes, der Wirtschaft und der Land- und Forstwirtschaft beitragen. Die Bedürfnisse der Wirtschaft, insbesondere der energieintensiven Industrie, müssen im Spannungsfeld mit den Klimazielen angemessen berücksichtigt werden. Oberfranken hat weiterhin eine hohe Beschäftigungsquote und mit 3,0 Prozent im November 2021 eine niedrige Arbeitslosigkeit wie zuletzt im Vergleichszeitraum des Jahres 2019. Und die Landwirtschaft versorgt die Genussregion klimagerecht mit regional und saisonal erzeugten Lebensmitteln.
Im ganzen Regierungsbezirk wird investiert und gebaut: Der Medizincampus Oberfranken nimmt weiter Fahrt auf mit dem Richtfest für ein Multifunktionsgebäude auf dem Gelände des Klinikums Bayreuth und der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen den beteiligten Universitäten und Kliniken. Neue Logistikzentren entstehen in Hof und Marktredwitz. In Forchheim errichtet Siemens Healthineers eine neue Produktionsstätte. In Bischofsgrün öffnet ein neues BLSV Sportcamp seine Pforten. Die Ortsumgehungen für Untersteinach und Stadtsteinach konnten in diesem Jahr für den Verkehr freigegeben werden. Die Arbeiten an der ICE-Ausbaustrecke zwischen Forchheim und Bamberg gehen voran.
Wichtige Impulse konnten wir mit Fördermitteln aus dem Wohnungsbauprogramm des Freistaats Bayern und mit den Mitteln der Städtebauförderung setzen. Insgesamt wurden im diesjährigen 50. Jubiläumsjahr der Städtebauförderung für 87 Kommunen im Regierungsbezirk Oberfranken von Bund und Land über 58 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. So können großartige Projekte zur Belebung unserer Innenorte wie z.B. der neue Marktplatz Redwitz an der Rodach, das Koberhaus in Steinwiesen, der Knotenpunkt Bahnhof Rehau, das Bürgerhaus Arzberg, die Itzgrundhalle, die Gemeindebücherei Gundelsheim, der Umbau der "Alten Schule" in Leupoldsgrün zum Bürgertreffpunkt oder auch "Junges Wohnen" in Coburg umgesetzt werden.
Unsere Qualitäten als zukunftsfähige, innovative Wissenschafts- und Wirtschaftsregion wollen wir noch mehr nach außen tragen und mit unserem hervorragenden Image als Familienregion verbinden. Dazu hat die Regionalentwicklungsagentur Oberfranken Offensiv einen breit getragenen Imageprozess angestoßen. Lassen Sie sich im nächsten Jahr überraschen. Die Oberfranken-App kann Ihnen bei der Entdeckungsreise durch Ihre Heimatregion gute Dienste leisten.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir erleben gerade, dass Corona die Gesellschaft beim Thema Impfen besonders fordert. Die Bewältigung der Pandemie kann im Ergebnis nur gemeinsam gelingen. Den Ärztlichen Leitern Krankenhauskoordinierung, den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegekräften und den vielen in den Impfzentren Tätigen bin ich für ihren unermüdlichen Einsatz sehr dankbar. Bitte seien Sie weiter umsichtig und – wenn noch nicht geschehen – lassen Sie sich impfen!
Abschließend möchte ich mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern und allen Institutionen bedanken, die im vergangenen Jahr in vielfältiger Weise und mit großartigem Engagement Anteil daran hatten, dass Oberfranken diese nicht einfachen Zeiten noch immer gut bewältigt. Ausdrücklich schließe ich in den Dank meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regierung von Oberfranken mit ein. In dieser sehr außergewöhnlichen und fordernden Situation war auf sie – wie stets – Verlass!
Ihnen allen wünsche ich friedliche und gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2022. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Heidrun Piwernetz
Regierungspräsidentin von Oberfranken